04 Werkzaamheden & werkmethoden
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Diskussion > Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen darüber!
  • Nehmen Sie beim Schweißen Rücksicht auf Kollegen, die in der Nähe arbeiten?
  • Welche Gefahren bestehen Ihrer Meinung nach beim Schweißen?
Einführung

In diesem Toolboxmeeting befassen wir uns mit dem Thema „Schweißen“.

Schweißen ist ein Verfahren für die Verbindung von Metallteilen. Dabei werden die Teile miteinander verschmolzen. Dafür wird lokal eine hohe Temperatur benötigt. Manchmal wird auch ein Zusatzwerkstoff verwendet.

Wir unterscheiden zwei Schweißverfahren: Elektroschweißen und Autogenschweißen.

Beim Elektroschweißen wird ein Lichtbogen erzeugt, der das Material lokal stark erhitzt. Im Prinzip ist das Elektroschweißen nichts anderes als ein kontrollierter Kurzschluss.

Beim Autogenschweißen wird die Hitze von einer Gasflamme erzeugt, die durch den Zusatz von Sauerstoff noch verstärkt wird. Brennbare Gase sind:

  • Acetylen
  • Propan

Nicht brennbare, sondern sauerstoffverdrängende Gase sind:

  • Mischgase
  • Argon
Risiken > Was kann passieren?

Brand- und Explosionsgefahr

Bei einer unbemerkten Freisetzung von Gasen oder Sauerstoff besteht Brand- und Explosionsgefahr. Die Freisetzung kann durch undichte Schläuche, nicht vollständig geschlossene Brenner oder defekte Ventile verursacht werden. Darum muss eine Schlauchbruchsicherung installiert werden, die im Fall eines großen Lecks die Gas- oder Sauerstoffzufuhr automatisch unterbricht. Explosionsgefahr besteht vor allem beim Autogenschweißen an (nahezu) geschlossenen Behältern. Durch die Erhitzung des Behälters können sich die im Behälter vorhandenen Gase entzünden.

Kontakt mit schädlichen Dämpfen

Beim Autogenschweißen (und -schneiden) können schädliche Gase und Nebel entstehen, die die Gesundheit gefährden können. Dies gilt vor allem für Schweißarbeiten in geschlossenen Räumen. Die Gefahr kann entstehen durch:

  • Verbrennungsprodukte;
  • Gase, die bei hoher Temperatur der Schweißflamme aus der Umgebungsluft entstehen können;
  • Stoffe, die aus bearbeitetem Material freigesetzt werden.

An der Verbrennung von Acetylen oder Propan durch den Brenner ist nicht nur der Sauerstoff aus der Sauerstoffflasche, sondern auch der Sauerstoff aus der Umgebungsluft beteiligt. Bei nicht vollständiger Verbrennung entsteht hochgiftiges Kohlenmonoxid. In einem nicht gut belüfteten Raum kann sich außerdem der Sauerstoffgehalt der Luft infolge des Sauerstoffverbrauchs der Schweißflamme verringern.

Durch die hohe Temperatur der Schweißflamme (ca. 3000 °C) bilden sich außerdem aus dem in der Luft enthaltenen Stickstoff und Sauerstoff Stickoxide. Diese werden auch als „nitrose Gase“ bezeichnet. Diese Gase sind bereits in geringer Konzentration sehr giftig und können zu Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Lungenödem) führen.

Schädlicher Lärm

Je nach Schweißverfahren, verwendeter Spannung und Umgebung des Schweißarbeitsplatzes kann schädlicher Lärm entstehen. Als schädlich gilt Lärm ab einem Schalldruckpegel über 80 dB(A).

Schädliche Strahlung

Übermäßige Hitze


Verblitzung der Augen

Wer sich ungeschützt in der Nähe von Schweißarbeiten aufhält, kann durch die UV-Strahlung Verbrennungen der Haut erleiden. Darum muss die Haut (Gesicht, Nacken, Arme, Hände) vollständig bedeckt werden.

Krankheitssymptome

  • Eine Verblitzung verursacht geschwollene, gerötete, schmerzhafte und tränende Augen.
  • Wegen der starken Schmerzen können die Augen kaum geöffnet werden.
  • Die Schädigung der Hornhaut führt vorübergehend zu einer verschwommenen Sicht.
  • Wenn auch die Augenlider schmerzen, ist wahrscheinlich auch die Gesichtshaut verbrannt.
  • Die Beschwerden entstehen nicht sofort nach dem Kontakt mit der UV-Strahlung, sondern erst nach einigen Stunden, häufig erst nachts.

Eine Verblitzung darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden; treffen Sie also geeignete Vorbeugungsmaßnahmen.

Verblitzung der Augen
Offene Schweißerschutzhaube der Marke 3M
Geschlossene Schweißerschutzhaube der Marke 3M
Maßnahmen > Was ist zu tun?

Brand- und Explosiongefahr

  • Brennbare Stoffe und Waren müssen entfernt oder zuverlässig abgeschirmt werden.
  • Bei Schweißarbeiten muss immer ein geeignetes Feuerlöschgerät (Löschpulver oder CO2) vorhanden sein; eventuell muss eine Außenwache postiert werden.

Kontakt mit schädlichen Dämpfen

  • Sorgen Sie immer für ausreichende Belüftung!
  • Je nach Beschichtung der verwendeten Schweißelektrode müssen Maßnahmen getroffen werden, um den Schweißrauch und andere schädliche Gase und Dämpfe zu entfernen, beispielsweise eine gute Belüftung oder Absaugung.
  • Wenn eine gute Belüftung oder Absaugung nicht möglich ist, muss eine Frischlufthaube oder spezielle Filtermaske verwendet werden.
  • Die Schutzschicht muss vorab von der Schweißfläche entfernt werden.
  • Auch Öl, Fett und dergleichen müssen entfernt werden.

Schädlicher Lärm

  • Verwenden Sie immer einen Gehörschutz. Auch wenn der Schallpegel des Schweißverfahrens selbst niedrig genug ist, kann immer noch eine Lärmbelastung entstehen, beispielsweise durch die Entfernung von Schlacken oder das Abschleifen der Schweißnähte.

Verblitzung der Augen

Was kann dagegen unternommen werden?

  • Im Allgemeinen genesen verblitzte Augen schnell, die Beschwerden verschwinden in der Regel innerhalb einer Woche.
  • Legen Sie kalte, nasse Waschlappen oder Kompressen auf die Augen.
  • Bitten Sie Ihren Hausarzt, sich Ihre Augen anzuschauen. Der Arzt kann feststellen, ob sich Splitter im Auge befinden, ob schwerere Schäden vorliegen und wie stark die Verblitzung ist.
  • Er kann Ihnen Augentropfen verschreiben, die die Hornhaut vorübergehend betäuben. Fast sofort nach der Anwendung können die Augen wieder geöffnet werden und scheinen die Beschwerden verschwunden zu sein.
  • Wenn Sie häufiger Verblitzungen erleiden, besteht die Gefahr, dass sich Narbengewebe bildet, das die Sicht behindern kann.

Vorbeugung

  • Schauen Sie niemals direkt in den Lichtbogen oder auch nur in die Richtung von Schweißlicht! Schon ein kurzer Blick kann zu Augenverletzungen führen.
  • Verwenden Sie bei Schweißarbeiten die notwendigen Schutzausrüstungen wie Schweißerschutzhaube/Schweißhelm (mit für die Strahlung geeignetem Visier), Schweißeroverall, Schweißerhandschuhe und Hals-/Nackenschutz.
  • Denken Sie auch an eine Abschirmung des Arbeitsplatzes (Schweißvorhänge).
  • Sichern Sie Schweißerarbeitsplätze mit Schweißerschutzwänden ab, wenn sich in der Umgebung andere Arbeitskräfte oder Dritte aufhalten.
  • Führen Sie Schweißarbeiten in der Werkstatt an einem abgeschirmten Arbeitsplatz oder in einer Schweißerkabine aus.
  • Sorgen Sie für einen guten Hautschutz. Ohne einen solchen Schutz verbrennt die Haut, ebenso wie bei einem Sonnenbrand.